Entzugssyndrom: was es ist, was gefährlich ist, wie es sich äußert
- 19.02.2025
Es ist bekannt, dass nach einer Phase des Rausches bei Alkoholikern oder des Drogenkonsums bei Drogenabhängigen ein schwerer Zustand eintritt. Der Betroffene erlebt psychische und physische Qualen. Er hat ein sehr starkes Verlangen, eine neue Dosis Drogen oder Alkohol zu nehmen. Dieser Zustand wird als Entzugssyndrom bezeichnet. Je stärker die Abhängigkeit ist, desto gravierender ist sie ausgeprägt. Betrachten wir nun die Erscheinungsformen des Entzugssyndroms. Warum tritt dieser Zustand auf und worin besteht seine Gefahr?
Wie entsteht das Entzugssyndrom?
Bei Alkoholmissbrauch verändert sich die Biochemie des Gehirns. Opioid-, Cannabinoid- und andere Rezeptoren beginnen, mit Störungen zu arbeiten. Serotonin und Dopamin, die Lusthormone, werden deutlich weniger produziert. Alkohol stimuliert das zentrale Nervensystem übermäßig. Wenn seine Wirkung nachlässt, beginnen die Rezeptoren im Gehirn sehr schwach zu arbeiten. Daher fühlt sich die Person niedergeschlagen, ängstlich und reizbar, depressiv. Es kann zu Ausbrüchen von Unruhe und Aktivität kommen, zu dem Wunsch, irgendwohin zu gehen oder etwas zu tun. Es gibt auch Störungen im zentralen Nervensystem:
- Die Person schläft nicht gut.
- Krampfanfälle und Zittern, nervöse Zuckungen.
- Die Regulation im Nervensystem ist gestört, die Mechanismen der Hemmung und Erregung funktionieren nicht richtig.
Eine Intoxikation über einen längeren Zeitraum führt zu solchen Symptomen:
- Kopfschmerzen.
- Schmerzen in den Gelenken und Muskeln.
- Störungen des Magen-Darm-Trakts und des Herz-Kreislauf-Systems.
- Darmbeschwerden und Erbrechen. Auf diese Weise scheidet der Körper die Giftstoffe aus.
Gefahr des Entzugssyndroms
Wenn eine Person eine neue Dosis Alkohol erhält, treten einige unangenehme Symptome auf, die auf die Stimulierung der Rezeptoren im Gehirn sowie auf die schmerzlindernde Wirkung des Alkohols zurückzuführen sind. Es kommt zu einer Erhöhung des Tonus. Die Person hat den Eindruck, dass der Alkohol positiv auf sie wirkt. Tatsächlich aber verschlechtert sich das Wohlbefinden der Person nach dem Alkoholentzug sogar. Dies ist die versteckte Gefahr des Entzugssyndroms. Die Person hört nicht auf, Alkohol zu missbrauchen, sondern sieht ihn als Heilmittel für ihren schweren Zustand an. Er ist sich nicht bewusst, dass der Alkohol die Ursache für seinen schweren Zustand ist, oder er ist bereit, ihn absichtlich zu verschlimmern, um eine vorübergehende Linderung zu erreichen.
Das Entzugssyndrom weist bereits darauf hin, dass die Körpersysteme ernsthaft beeinträchtigt sind. Ihre normale Arbeit ist gestört, es besteht ein starker Rauschzustand. Beim Entzugssyndrom können lebenswichtige Organe versagen:
- Leber, Nieren.
- Wegen der übermäßigen Belastung des Herz-Kreislauf-Systems: Herzinfarkt, Schlaganfall. Es kann sogar zu einem tödlichen Ausgang kommen.
Da ein Mensch im Entzugssyndrom starke Gefühlsschwankungen, Angst, Aggression, Reizbarkeit erlebt, zeigt er sich anderen gegenüber oft unhöflich. Er kann andere körperlich verletzen, daher ist es besonders wichtig, dass er sich in einer ruhigen Umgebung ohne provozierende Situationen aufhält.
Beim Entzugssyndrom ist die Hilfe eines Narkologen und anderer medizinischer Fachleute erforderlich. Selbstmedikation, unkontrollierte Einnahme von Drogen kann zu einer Verschlimmerung des Zustands führen und sogar lebensbedrohlich sein.